So ist de Corona-Lage im Kreis Sigmaringen | schwäbische

2022-07-15 21:48:54 By : Ms. TRACEY HUANG

Die Inzidenz klettert im Landkreis Sigmaringen in dieser Woche über den Wert von 900 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Aktuell sind im Landkreis knapp 1500 Menschen infiziert. In allen Kreisgemeinden gibt es Corona-Fälle, die meisten in Sigmaringen (193), Bad Saulgau (180) und Pfullendorf (167).

Wie ernst ist die aktuelle Situation? Das fragen sich immer mehr Menschen, die in ihrem Umfeld mit Corona-Fällen zu tun haben.

Veranstalter wie Kunst und Kultur in Sigmaringen sagen Theateraufführungen und Konzerte ab, weil Künstler erkrankt sind. Wenn sich Menschen wie bei Konzerten in Innenräumen treffen, spüren Veranstalter eine sinkende Nachfrage.

Der Chefarzt der Inneren Medizin am Krankenhaus Sigmaringen leitet die Corona-Station und hat deshalb einen guten Überblick über den Status quo. Die aktuelle Omikron-Variante B.A.5 sei nicht mehr so gefährlich, weil die Sterberate geringer sei, sagt Prof. Dr. Georg von Boyen.

Trotzdem komme es wieder öfter vor, dass ältere Menschen im Krankenhaus auf der Corona-Station behandelt werden müssten.

„Ihr Organismus bricht zusammen, weil sie austrocknen, starken Husten haben und schlecht Luft bekommen“, sagt von Boyen. Deshalb müssten sie mit Sauerstoff versorgt werden.

In der Klinik in Sigmaringen wurden, Stand Donnerstag, 13 Patienten auf der Corona-Station behandelt. Niemand war auf Intensivstation, weshalb von Boyen die Situation als beherrschbar einstuft.

Wir können nicht so tun, als ob momentan nichts passiert und weiter in den Herbst schauen.

Chefarzt Dr. Georg von Boyen

Mehr Sorgen bereitet ihm die zunehmende Zahl von Erkrankten unter Schwestern, Pflegern und Ärzten. Deshalb bestehe die Gefahr, dass die Krankenhäuser wegen Überlastung wieder Operationen verschieben müssten.

„Wir können nicht so tun, als ob momentan nichts passiert und weiter in den Herbst schauen“, sagt der Chefarzt. Aktuell habe man es mit einer weiteren Welle zu tun, die es zu brechen gelte.

„Die Zahlen steigen und wir finden keine politische Antwort.“ Der Mediziner würde das soziale Leben „ein bisschen ändern“, wieder häufiger Masken tragen und die Obergrenze bei Großveranstaltungen begrenzen. „Von einem Lockdown sind wir noch weit entfernt.“